Unter den Alpencross Anbietern gibt es einen Veranstalter der sich voll und ganz auf Touren und Fahrtechnik Trainings für Frauen spezialisiert hat. Das ist der Anbieter „Die Bergziegen„. Damit Ihr und damit meine ich vor allem die Bikerinnen die Bergziegen besser kennen lernen könnt, habe ich mit Iris Ohlig von den Bergziegen ein Interview geführt.
1. Frau Ohlig stellen Sie meinen Lesern „Die Bergziegen“ und ihr Heimatrevier einmal vor?
Die Bergziegen bieten Fahrtechnikkurse, Touren und Alpenüberquerungen speziell für Frauen an. Unser Heimatrevier ist der vordere Odenwald zwischen Weinheim und Heidelberg, dort finden auch unsere Fahrtechnikkurse statt. Wir haben hier alles, was das Herz begehrt: flowige Singletrails, anspruchsvolle Downhills, knifflige Wurzeltrails oder einfache Forstwege. Unsere Region ist von der Sonne verwöhnt, wir können das ganze Jahr über Biken, Heidelberg hat im Jahr 2010 sogar Freiburg mit den meisten Sonnenstunden überholt. Es gibt wunderschöne Burgen und Schlösser zu bewundern, die alle mit dem Mountainbike über tolle Trails zu erreichen sind.
2. Was hat Sie dazu bewegt Transalp Touren und Mountainbikekurse ausschließlich für Frauen anzubieten?
Viele Frauen wollen entspannt und ohne Leistungsdruck Biken und einfach ein schönes Erlebnis haben. Wenn Männer dabei sind, ist IMMER ein Leistungsgedanke am Start, das macht vielen Frauen Stress, weshalb sie lieber mit anderen Frauen fahren. Außerdem lernen Frauen anders, was speziell bei unseren Fahrtechnikkursen wichtig ist. Frauen gehen anders an für sie schwierige Situationen heran als Männer. Männer probieren meist einfach was aus, z.B. einen schwierigen Trail, während Frauen sich das erst im Kopf vorstellen müssen, was sie da wann wie genau machen sollen.
3. Welchen Unterschied stellen Sie bei Ihren Touren ggü. reinen Männertouren oder gemischten Touren fest?
Siehe Frage 2 😉 Bei Männern ist immer Leistungsdruck und Wettbewerb dabei, bei Frauen nicht. Frauen haben untereinander überhaupt kein Problem damit, mal auf eine schwächere Teilnehmerin zu warten, sie schauen sich halt währenddessen die Landschaft an und reden miteinander während ich bei gemischten Gruppen immer Ungeduld und Unmut von seiten der Männer erlebt habe. Außerdem müssen sich Frauen untereinander abends bei der Unterhaltung nicht gegenseitig beweisen, wer das coolste Bike hat, die teuerste Bremse oder den spektakulärsten Trail gefahren ist. Der Wettbewerb bei Männern geht ja abends verbal weiter……. (Ich fahre privat fast immer mit Männern, ich kann das beurteilen 😉 .
4. Eure Alpencross Touren finden schon in gut einem Monat statt. Gibt es noch Restplätze für spätentschlossene Bikerinnen?
Ja! Beim ersten Alpencross vom 10.-16. Juli 11 von Mittenwald nach Riva sind noch Plätze frei, der andere ist bereits ausgebucht.
5. Welche Momente schätzen Sie besonders auf einer Transalp?
Viele. Man kommt um eine Kurve und plötzlich taucht ein spektakuläres Panorama auf, das einem schier den Atem raubt. Oder der Moment, wenn man zum ersten Mal den Gardasee erblickt und weiss, man hat es aus eigener Kraft mit seinem Radl über die Alpen geschafft. Der glückliche Moment, wenn ich mit den Teilnehmerinnen in den Gardasee hüpfen kann und viele dann vor lauter Freude weinen. Es gibt sooooo viele schöne Momente, die muss man einfach erleben, das kann man kaum in Worte fassen.
6. Welche Highlights warten auf die Bikerinnen bei Ihren Touren?
Bei der Tour Mittenwald – Riva (Gardasee) ist ein Highlight sicher die spektakuläre Uina Schlucht, die uns vom Unterengadin ins Vinschgau führt. Weitere sind das Rabbijoch mit der etwas anspruchsvolleren Abfahrt ins Tal, der umwerfende Blick auf die Brenta-Dolomiten und viele viele weitere……
Bei der Tour Ehrwald – Riva (Gardasee) fahren wir über den Pass da Costainas, das ist eine traumhaft schöne Auffahrt und durchs Val Mora, eines der schönsten und unberührtesten Alpentäler überhaupt mit einer umwerfend schönen langen Trailabfahrt. Ausserdem tolle Blicke in die Adamello-Gruppe und gigantische Panoramen.
Und selbstverständlich das Erlebnis, es gemeinsam mit anderen tollen Frauen aus eigener Kraft über die Alpen geschafft zu haben!!!
Vielen Dank für das Interview Frau Ohlig!!